Montag, 29. September 2008

La Fortuna de San Carlos - Mi primero Volcán

Da bin ich wieder! Zurück aus dem Wochenende! Mein Magen will immer noch nicht so recht, am Wochenende behinderte mich das jedoch nicht gross. Nach einer wirklich schrecklichen Busfahrt von etwa fünf Stunden kamen wir so um 11 Uhr in La Fortuna de San Carlos an. Ich hatte den Platz am Gang und der Bus war zeitweise total überfüllt. Alle, die keinen Sitzplatz hatten, standen gedrängt im Gang. Mir flogen ständig Taschen und Körperteile von Kleinkindern an den Kopf und das ekligste war ein kleines Frotteetuch, dass die Mutter für alles verwendete: Ihren Husten, ihren Schweiss, den Sabber ihrer drei Kinder.... Ich war nach dieser Fahrt echt stinkig und agressiv und freute mich gar nicht auf die Heimreise. Dabei mussten wir eigentlich froh über unseren Sitzplatz sein!
Um so mehr genoss ich dann die folgenden Momente. Bald hatten wir unser Hotel etwas ausserhalb des Zentrums gefunden. In La Fortuna hat man überall gute Sicht auf den Vulkan. Nachts wenn die Lava fliesst, befindet man sich in dem Dörfchen jedoch auf der falschen Seite. Das Hotel war etwas einfacher, als die Hotels, die wir bisher besucht hatten, aber dafür auch günstiger. Dank meiner Tica-Mamá, die öfters Trips in diese Region organisiert, hatten wir Prozente auf das Hotel sowie die Touren. Besonders gefallen, hat uns die Terrasse mit zahlreichen Schaukelstühlen. Im Supermarkt kauften wir uns dunkles Toastbrot, Scheibenkäse und Konfitüre und gönnten uns einen Snack vor unserem ersten Trip zum Vulkan. Schon um 3 Uhr ging es nämlich los auf eine Tour in den Nationalpark des Vulkans Arenal. Wir sahen als erstes eine Spidermonkey turnend hoch oben im Baum. Damit haben wir jetzt alle vier Affenarten von Costa Rica gesehen. ;-)
Wir schlengelten uns durch schmale Wege und mussten wacklige Hängebrücken überqueren, bis wir schliesslich an einem Aussichtspunkt angekommen waren. Als es immer dunkler wurde, sahen wir auch schon die ersten Lava-Brocken den Arenal herunterkullern. Das war schon ziemlich beeindruckend. Richtig grummeln hörten wir ihn aber nur einmal kurz und auch nicht gut, denn die nervigen Touris aus Israel feierten jeden Funken den sie sahen lautstark! :-(
Der Weg zurück im Dunkeln war dann sehr abenteuerlich aber ich war froh, meine eigene kleine Taschenlampe dabei zu haben. Wir wurden zu den Balditermen gefahren. Das ist ein Wellnesshotel. Viel zu teuer, nicht natürlich und auch ohne Vulkansicht. Wir blieben dann auch nicht allzulange dort. In die Becken mit mehr als 40 Grad schaffte ich es sowieso nicht reinzusteigen. Wir warteten also unsere vereinbarte Zeit für die Rückreise nicht ab und fuhren mit dem Taxi ins Zentrum. Dort assen wir Pizza und Spaghetti und kehrten danach sehr geschafft vom langen Tag ins Hotel zurück.
Am nächsten Morgen assen wir im Hof des Hotels das typische Tico-Frühstück. Gallo Pinto (Reis und Bohnen), Rührei, Früchte und Toast mit Tee (Kaffe waere natuerlich typischer gewesen!). Um 8 Uhr gings bereits los mit unserer spannenden Tour. Wir fuhren zu einem Pferdestall und durften während einer halben Stunde den Hügel hinauf reiten. Leider bekam ich einen faulen und dazu noch schwangeren Esel (es war scheinbar schon ein Pferd, jedoch grau und klein). Leider waren alle Pferde ziemlich dünn, was mir gar nicht gefiel. Wir konnten aber ganz frei in der Prärie herumreiten. Bzw. die Pferde spazierten natürlich den ihnen wohlbekannten Weg. Hatte man jedoch das Glück, ein gutes Pferd zu haben, konnte man auch mal ein bisschen Tempo machen oder einen anderen Weg wählen.
Oben angekommen, bekamen wir unsere Canopy-Ausrüstung und ab ging es in die Bäume. Wie in einem Seilpark fuhren wir "Seilbahn" in unseren Sicherheitsgurten sitzend und an einer Rolle am Stahlkabel an unseren Karabinern hängend. Es war herrlich so durch den Wald zu sausen. Manchmal im Dickicht, mal von einem hohen Baum mit grandioser Aussicht über's ganze Tal. Es hat grossen Spass gemacht und sich wirklich gelohnt.
Für die Rückreise habe ich dann ein stärkeres Pferd bekommen. Dieses musste ich dann schon zeitweise wieder bremsen. Vor allem, als wir seinen Stall vor Augen hatten, musste ich schauen, dass ich das Tier wieder unter Kontrolle bekam, denn plötzlich galopierte es mit mir los. Es war aber sehr schön. Doch ich möchte nicht wissen, wie das gewesen wäre, wenn ich noch nie auf einem Pferd gesessen hätte.
Am Nachmittag brachten uns die beiden Jungs Torben und Christian von unserer Schule, die im selben Hotel übernachteten, die wir bis dahin aber noch nicht wirklich gesehen hatten, an einen sehr schönen Ort. Sie versprachen uns im Vornherein natürliche heisse Quellen. Im Taxi schien der Ausflug jedoch zu scheitern, denn die beiden konnten sich nicht mehr an die genaue Stelle vom vergangenen Abend erinnern. Und als wir dann an der Stelle waren, sah es erst auch gar nicht mehr so hübsch aus wie am Vorabend im Dunkeln und mit Fakeln.... ;-) Als wir dann aber den schmalen Waldweg hinuntergekragselt waren, war es unten im Fluss wirklich schön und ein grosses Highlight in einem 40 Grad warmen Bach zu baden. Ausserdem stieg Dampf vom Wasser auf und Pflanzen hingen über dem Bach, was das Ganze ziemlich magisch aussehen liess (siehe Foto oben).
Danach assen wir bei einem Mexikaner und ich probierte das Schweizer-Gericht. Huhn in Kaese gebacken. War jedenfalls lecker.
Die Heimfahrt am Sonntagmorgen frueh waere dann nicht mehr ganz so schlimm gewesen, haette bloss meine Pille gegen Reisekrankheit gewirkt! Wahrscheinlich verlor diese naemlich ihre Wirkung wegen der Tablette gegen Durchfall! Also wurde mir bald super schlecht und ich schwitzte abartig und atmete schwer. Zwischendurch dachte ich ueber das Aussteigen nach. Mit schlafen und ein bisschen jammern ueberstand ich dann aber auch diese 5 Stunden. Zuhause war ich bereits kurz nach ein Uhr. Ich legte mich dann aber schlafen bis zum Abendessen und ging danach um 19.30 Uhr zu Bett und schlief bis 5.30 Uhr. Ich habe an diesem Wochenende also einmal nichts fuer die Schule getan und muss diese Woche richtig ran.

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