Mittwoch, 10. September 2008

Fette Amerikaner und viel Verkehr! (Mucho traffico!)

Mittwoch, 8,45 Uhr. Heute bin ich frueh in der Schule eingetroffen, um an einen Computer zu können. Davon hat es hier in der Schule aber sicher 20 Stück, die jedoch in den Pausen schon sehr begehrt sind.

Ich habe am Sonntag ohne grosse Promleme den Heimweg aus der Stadt gefunden. Im Bus war ich etwas nervoes, weil ich nicht sicher war, wo ich aussteigen musste. Ihr dürft euch Busfahren aber nicht wie in der Schweiz vorstellen. Nein! Der Chauffeur fährt sehr schnell und bremst aprupt. Es wird gehupt und geschimpft und manchmal bleibt die Tür von der einen bis zur nächsten Station halt offen. Eine Station kann eigentlich überall sein. Du winktst einfach "deinem" Bus und kannst einsteigen. Zahlen muss man einen Einheitspreis. Für meine Strecke ist das etwa 200 Colones (ca. 50 Rappen).

Montag war dann endlich mein erster Schultag. Dieser verlief nicht wirklich wunschgemäss, jedenfalls empfand ich das an diesem Tag so.
Ich fuhr mit meiner Tica-Mama im Bus zur Schule. (Tico = Costaricaner, Tica = Costaricanerin) Danach musste ich einen mündlichen Test machen der daraus bestand ein Bild zu beschreiben. Da mein Vokabular nicht besonders gross ist dauerte der Test nicht lange. Wir wurden anschliessend in unsere Klassen eingeteilt. Ich war sehr enttäuscht, nicht mit Rianne, meiner Holländischen Freundin oder den andern deutschen Girls in einer Klasse zu sein. Alle waren sie zu fünft oder so in einer Klasse und ich bloss mit einer ziemlich schrägen Texanerin aus Houston, der viert grössten Stadt der Staaten. Sie lebt für ein Jahr in Costa Rica und bleibt so lange an der Schule, wie sie Lust hat oder "as long as it takes", wie sie es ausdrücken würde. ;-)

Das Mittagessen war dann auch nicht so der Hammer und die Hitze brachte mich fast um. Endlich begann es Nachmittags zu regnen und es wurde etwas kühler. Bevor mich mein Tico-Papa abholte, hatten wir Neuen (ca. 30 Leute) noch eine Info-Meeting. Ich erschreckte mich fast zu Tode als es plötzlich in der ersten Reihe laut krachte. Ruuuumps!!! Und ein sehr fetter ca. 35jähriger Ami lag am Boden, eingequetscht in seinem Plastik-Stuhl. Der Lehrer half im sofort hoch und gab ihm einen Holzstuhl, der glücklicherweise in der Ecke stand. Es war dem Ami wirklich voll peinlich und er hat dann auch nurnoch zu Boden geschaut. Klar, selbst schuld.... aber er tat mir doch schon sehr leid. Vor allem ist er halt auch der einzige derart korpulente Mensch hier an der Schule. Alle wissen jetzt, er ist der dicke Amerikaner der beim Meeting den Stuhl zertrümmert hat :-(
Ansonsten gibt es hier ein kleines Grüppchen Leute über 35, vielleicht 5 Personen, ein paar wenige Jungs, die meisten deutsche, vielleicht so 10 und gaaaaaaaaaanz viele junge deutsche Mädels. Jemand der nicht deutsch spricht, wie Rianne fühlt sich manchmal bestimmt ein bisschen aussen vor... (ich lerne also ausser spanisch, zu sprechen wie ein deutscher Teeny und englisch, weil Rianne ein so perfektes Englisch spricht, dass es mir mit meinem Englisch häufig doch recht peinlich ist...)

Auf dem Heimweg im Bus wurde mir dann super schlecht! Die Strasse zu überqueren ist hier ein echter Spiessroutenlauf und die vielen Abgase bewirken bei mir umgehend Kopfschmerzen. Wir gerieten in einen riesen Stau und dann auch noch an einen verrückten Autofahrer, der meinte er müsse aussteigen, den Buschauffeur anschreien und rund um den Bus laufen und versuchen die Scheiben zu zerhämmern.
Zuhause fiel ich dann erstmal aufs Bett. Vom Nachtessen brachte ich nicht einmal die Hälfte runter und legte mich dann auch gleich um 19.00 Uhr schlafen. Als ich um 5.30 Uhr erwachte, ging es mir aber wieder gut und ich konnte doch noch meine Hausaufgaben erledigen.

Inzwischen fühle ich mich hier aber pudelwohl! Jawoll! :-) Ich liebe die Stadt und die Schule. Meine Klasse ist um eine Finnländerin (Hanna) gewachsen und der Level stimmt wirklich für uns alle drei. Bei Rianne zum Beispiel (sie ist in einem tieferen Level) ist eine, die halt gar nichts versteht und darum muss die ganze Klasse auf sie Rücksicht nehmen und das ist ziemlich doof. Auch die Crazy-Amerikanerin finde ich inzwischen recht amüsant. Unser Lehrer Carlos mit seinen 1,60 m ist super und mega sympatisch. Ich lerne viel und schnell. Zuhause geht das sprechen auch schon besser und jetzt weiss ich auch, wann und wie meine Wäsche gewaschen wird. :-)

Am Wochenende werden Rianne und ich an den Strand fahren. An den Pazifik nach Manuel Antonio. Ein "Must-See" in Costa Rica. Super schöne Strände und ein toller Nationalpark. Dort kann ich eines meiner Ziele, nämlich ein Totenkopfäffchen zu sehen, vielleicht bereits erreichen. :-)))))))))

Ich hoffe bei euch zuhause läuft alles auch so gut!

Bis bald! Hasta luego!

Evi

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