Donnerstag, 6. November 2008

Gruesse aus dem Busch! Teil 1 -- Anreise

Hallo alle! Ich lebe noch!
Zwar ist das Ueberleben ohne Internet und Handyempfang (!!!) relativ schwierig fuer mich, aber es geht! ;-)
Ich habe mich am Samstag also zum ersten Mal von meiner Familie in San José verabschiedet. Ich werde insgesamt noch viermal zu ihnen zurueckkehren. Ich hatte an diesem Tag Grippe, darum sagte ich allen nach dem Abendessen tschuess und verkruemelte mich mit meinem Heissgetraenk in mein Zimmer. Heimlich hoffte ich, dass es nichts wirken wuerde und ich am naechsten Tag nicht weiterreisen koenne! (ich waere halt noch so gerne etwas da geblieben!) ;-) Der Abschied war mit vielen guten Wuenschen verbunden und ich darf jederzeit auch frueher zu ihnen zurueckkehren, wenn es mir irgendwo nicht gefallen sollte.
Am Sonntag fuehlte ich mich etwas schwach, was ich vor allem beim Rucksackschleppen feststellte, aber es ging mir eigentlich sonst sehr gut. Leider war die Anreise nach La Cruz super anstrengend und muehsam. Das erste Taxi stellte mich um 6.45 Uhr schonmal an der falschen Bushaltestelle ab. Ich merkte das aber erst, als ich nach einem Ticket fragte. Also winkte mir der nette Herr, der mir eben meinen Rucksack in den Wartesaal getragen hatte, ein neues Taxi heran. Wahrscheinlich mit der Absicht, nochmal Colones von mir zu erhalten, was jedoch zu seinem Pech nicht eintraf. ;-)
Am zweiten Ort war ich dann richtig, aber der Ticketschalter hatte noch zu. Eine Einheimische meinte, dass er erst um 8.30 Uhr oeffnet. Mein Bus sollte aber um 7.45 Uhr fahren! Ich beschloss, Ruhe zu bewahren und einfach mal zu warten. Um ca. 7.30 Uhr oeffnete der Schalter und ich bekam mein Busticket fuer den Bus nach La Cruz um 9 Uhr. Kein Bus um 7.45 Uhr? - Nein... :-(
Das waer ja weiter nicht so schlimm gewesen, wuerde der Finca-Chef Guido nicht in La Cruz in seinem Stammlokal auf mich warten! Ich konnte ihn nicht erreichen und an der Situation auch nichts aendern, also setzte ich mich wieder auf meine zwei Backen, wartete und wurde von den vielen Ticos immerwaehrend gemustert. Der einzige Tourist!
Um 8 Uhr fuhr schliesslich ein Bus vor und alle Leute draengten sich hinein. Der Warteraum wurde leerer und leerer und ein Mann quatschte mich an, dass ich einsteigen soll. "Ich warte auf den 9 Uhr Bus" entgegnete ich. Er meinte, dass das mein Bus sei und dass er dann wohl ohne mich faehrt. Ich fragte mich, was dieser komische Kautz schon wissen kann. Schliesslich hat auch die Frau anfangs behauptet, der Schalter mache erst um 8.30 Uhr auf!
Als ich schliesslich ganz alleine im Raum war und auch der Schalter wieder geschlossen hatte, fuehlte ich mich nicht mehr ganz so wohl. Man muss zwar immer aufpassen, aber lieber viele Leute als keine.
Ich stellte mich an die Eingangstuere wo ein Gehilfe der Busfahrers gerade die Seitenklappe mit dem Gepaeck schloss. Auch er sagte mir, dass ich einsteigen soll. Ich zeigte ihm mein Ticket und er meinte, dass das mein Bus sei. Ich fragte ihn, ob denn um 9 Uhr kein Bus komme und er erwiderte, dass dies der Bus sei und wenn er voll sei, dann fahre er! Na toll! Aber ok, ich bekam mein Ticket fuer das Gepaeckstueck von ihm und auch mein Sitz Nr. 4 in der fordersten Reihe war noch frei, obwohl der ganze Gang schon mit stehenden Ticos belegt war. Ich hoffe, ich werde nie soeine 5Stundenfahrt lang stehen muessen! Um 8.15 Uhr fuhren wir schliesslich los. Komisch, das Ganze, aber um so besser, da Guido ja auf mich wartete. Die Finca liegt naemlich 7 Kilometer ausserhalb von La Cruz. Nach 5 kurzen Stunden (das ist mein Ernst! Busfahren, keine grosse Sache mehr fuer mich! ;-) ) fragte ich den Busfahrer, ob er wohl das Restaurant Panamericano kenne, es muesse etwas ausserhalb von La Cruz sein. Leider kannte er es nicht und meinte, er wisse schon, wo ich hin muesse. An der Stelle, wo fuer mich aussah, wie mir die Finca-Chefin Agi beschrieben hatte, fragte ich nochmals nach, aber er meinte, er wisse schon wo. Trotzdem fragte er ueber Funk nochmals nach, wo wohl dieses Restaurant sei. Im Zentrum hielt er an und murmelte etwas, dass es wohl doch dort ausserhalb gewesen sei und dass ich jetzt hier aussteigen muesse. Also stieg ich zum dritten Mal an diesem Tag in ein Taxi und fuhr zurueck zum Panamericano. Endlich hatte ich es geschafft und traf auf Guido, Ramon und Beno, die sich in Schaukelstuehlen ein Bierchen und einen Snack goennten. Danach fuhren wir aber nicht gleich auf die eigene, sondern zuerst auf die Finca von Ramon, ein Schweizer, der auch hier in La Cruz lebt. Dort war ein gemuetlicher Familiensonntag im Gange. Die Familie bearbeitete Mais, kochte und ass und ich sass mittendrin. Ich unterhielt mich mit Beno, dem schweizer Tourist, der mit Guido in den sogenannten "Fruehschoppen" mitgefahren war. Gegen 4 Uhr war ich dann endlich auf der Finca. Ich begruesste den Rest der Familie und richtete mich in meinem Zimmer ein. Hier Bilder, wie ich wohne. Es ist das naechste Haus, nach dem Haupthaus mitten im Wald, wie alles hier. Nach dem Abendessen laufe ich jeweils mit einer Taschenlampe in finsterster Nacht dahin! Gutes Training! (gegen Angst vor Tieren, Geraeuschen und ... halt einfach der Dunkelheit!)
Mehr Fotos von der Finca habe ich frueher schonmal hochgeladen im Oktober unter "Fotos der Finca"


Mein Zimmer

von meinem Zimmer, rueber ins Bad

vom Bad rueber in mein Zimmer

meine Aussicht direkt vor der Zimmertuer (unten kann man den Fluss erkennen); das, was auch immer, ist von der eingemieteten deutschen Nachbarin und kommt wohl im naechsten Monat irgendwann mal weg ;-)

Super schoene Stimmung im Urwald, gleich vor meiner Badezimmertuer

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